Der Goldbichl  -

Ein Brandopferplatz im Herzen der Alpen

Der Brandopferplatz in der Bronzezeit

Bei der höchsten Erhebung stießen wir auf einen von einer gewölbten Steinmauer eingefäßten Erd-Steinhü-gel, in dem zwischen verstürzten Steinlagen mehrere kleine Mauerreste und verziegelte und angeschwärzte Opferstellen zum Vorschein kamen. Mehrere Mäuer-chen, zum Teil auf Steinschutt sehr labil angelegt. 
Diese Mäuerchen hatte wohl eher eine eingrenzende, denn eine statische Funktion. 

 

Zwischen diesen Mäuerchen liegen zahlreiche verziegelte und angekohl- te Flächen, die in der mittleren Bron-zezeit als Altarbereiche dienten.

Hinter der gewölbten Mauer ist das  rötliche Füllmaterial zu erkennen,  mit dem der Hügel ange-schüttet wurde.

Vermutlich deshalb, um die Rampe (wird später erklärt) darauf zur Spitze zu führen. 

Anhand der Absicherungen an den Profilwänden lässt sich erkennen, wie monumental diese Opferanlage einmal war. Von der höchsten Stelle bis zum tiefsten Punkt der größten "Trichter- grube" wurden 7 m gemessen. Das ganze Schüttmaterial, die Erde, all die zum Teil gewaltigen Steinbrocken und Felsklötze wurden von Hand an dieser Stelle aufgetürmt.
Das war eine gewaltige Leistung, auch wenn sich diese Aktivitäten doch über einen großen Zeit-raum erstreckten.

Erklärung zur Profildarstellung im Album: Deutlich zu erkennen sind die beiden Steinmäuerchen, die hier aus dem Profil ragen. Sie umfassten vermutlich jüngere Opferaltäre, die in die mittlere Bronzezeit datieren. Links sieht man die Steinauffüllung über einem Versturzfächer aus großen Steinen. In diesem Bereich wurden die erwähnten verschlackten Steine in großer Menge gebor-gen. Unter dem Versturzfächer zeigt sich eine ca. 5 bis 10 cm starke Holzkohleschicht. Aus die-ser Schicht wurde eine Radiocarbondatierung gezogen. Demnach wurden die ersten Opferhand-lungen zwischen 1870 und 1690 v. Chr. (VRI-1835) vollzogen.


Die Opfergaben wurden während des Rituals in die Flammen geworfen und damit den geheilig-

ten Mächten des Jenseits übergeben. Unter den Sachopfern überwiegen natürlich keramische Gefäße, die nach der Opferung rituell zerschlagen wurden.

Geräte aus Stein waren in der Bronzezeit noch durchaus in Gebrauch. 

Diese Klingen, die häufig als Schneideinsätze von Sicheln und als Schaber verwendet wurden, wurden am Opferplatz gefunden.
Ein interessantes Detail: die Feuersteingeräte wie die Klingen oder die Pfeilspitze vom Goldbichl zeigen Handelsbeziehungen in den Südalpenraum auf. Diese Steine kommen aus der Gegend des Gardasees.